Gay Happiness Monitor: Projekt abgeschlossen

Anlässlich des International Day Against Homo- and Transphobia (IDAHOT) wurde der Ergebnisbericht zum Gay Happiness Monitor vorgestellt, der vermutlich bisher größten weltweiten Umfrage unter homo- und bisexuellen Männern. Die in 25 Sprachen durchgeführte Online-Befragung widmete sich vielen Facetten der Lebenswirklichkeit homo- und bisexueller Männer: Lebenszufriedenheit, Coming-Out, Erfahrungen mit Gewalt und Diskriminierung, Internalisierte Homonegativität, Stigmatisierungen, wahrgenommene öffentliche Meinung und vieles mehr.

Durchgeführt wurde das Forschungsprojekt von mir und einem Team an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Kooperation mit dem Dating-Portal Planetromeo.com. Insgesamt haben über 115.000 schwule und bisexuelle Männer an der Befragung teilgenommen und Auskunft über ihre Lebensumstände gegeben.

Der Ergebnisbericht mit Angaben zur Methode sowie allen länderweisen Ergebnissen kann hier abgerufen werden: www.gayhappinesmonitor.org. Auf der Website von Planetromeo.com findet sich außerdem eine interaktive Ergebnisdarstellung: https://www.planetromeo.com/de/care/gay-happiness-index/

Update August 2015

Das Projekt hat inzwischen einiges an Medienresonanz hervorgerufen, z.B.

Haaretz (Israel): Israel Ranks 7Th in Global Gay Happiness Index

Washington Post (USA): The countries where gay men are the happiest

und ich habe in Interviews über das Projekt berichtet:

Campus-Mainz: Die Vermessung der Glückseligkeit

Allgemeine Zeitung Mainz: Wie glücklich und zufrieden sind homosexuelle Männer?

 

Update 2016/2017

Inzwischen ist der erste wissenschaftliche Fachartikel basierend auf Daten des Gay Happiness Monitor erschienen. Gemeinsam mit Rigmor Berg und Michael Ross habe ich anhand des Ländervergleichs untersucht, welche Variablen als Einflussfaktoren auf internalisierte Homonegativität bei schwulen und bisexuellen Männern in Frage kommen. Unter internalisierter Homonegativität versteht man die Übernahme negativer Ansichten einer Gesellschaft in das eigene Selbstkonzept – das Konzept internalisierter Homonegativität ist daher ähnlich zu dem, was früher schwuler Selbsthass genannt wurde. Unsere Analyse zeigt, dass insbesondere die empfundene öffentliche Meinung einen starken Zusammenhang mit internalisierter Homonegativität aufweist – einen weit größeren, als manifeste Erfahrungen mit Gewalt.

Der Artikel ist im International Journal of Sexual Health erschienen und kann hier frei zugänglich aufgerufen werden: Berg, R., Lemke, R. & Ross, M. W. (2017). Sociopolitical and Cultural Correlates of Internalized Homonegativity in Gay and Bisexual Men: Findings from a Global Study. International Journal of Sexual Health, 29(1), 97-111.