Vorträge

Eingeladene Vorträge auf wissenschaftlichen Fachtagungen und Konferenzen

  • Lemke, R. (2019, September). Sexuelle Moraldiskurse im Internet. Vortrag im Rahmen der 26. Wissenschaftliche Tagung der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung, Hamburg, 27.-29. September 2019 (invited presentation).
    Abstract
    Das Internet ist zu einem der zentralen Orte geworden, an dem
    Menschen ihre Meinung äußern, auch über Geschlecht und Sexualität. Unter den Online-Meldungen großer Nachrichtenmedien zu diesen Themen finden sich meist mehrere hundert
    Kommentare. Meinungsäußerungen im Internet unterscheiden sich dabei von anderen Formen der Öffentlichkeit durch eine höhere räumliche und zeitliche Reichweite, und eine ungehemmte und gesteigerte Mitteilungsbereitschaft. Im Vortrag wird anhand von Beispielen diese Spezifik des Internets als Raum öffentlicher Meinung und sexueller Moral beleuchtet und es werden relevante Ausgangspunkte für Forschung und sexuelle Aufklärung aufgezeigt.
  • Lemke, R. (2019, Januar). Dating- Apps und deren Einfluss auf Sexualität. Vortrag im Rahmen des 8. Fachtags “Sexualität und Psyche”, Bochum, 18.-19. Januar 2019 (invited presentation).
    Abstract
    Sexuelle Begegnungen schwuler und bisexueller Männer über Dating-Portale und Dating-Apps gehen häufig mit einer Versprachlichung und Verhandlung von Sexualität und sexuellen Praktiken einher, indem im Chat diskutiert wird, wie genau „es laufen soll“. Damit entscheiden sich diese online angebahnten sexuellen Begegnungen maßgeblich von solchen an klassischen sexuellen Orten (Klappen, Saunen, Darkrooms, …) die eher von Schweigen und einem wortlosen Verstehen geprägt waren und sind. Im Vortrag werden die spezifischen Faktoren der Internetkommunikation herausgearbeitet und dargestellt, welches Potential sich dort für die Ausgestaltung von Sexualität und auch sexueller Gesundheit auch im Rahmen von Beratung und Präventionsarbeit bietet.
  • Lemke, R. (2018, Dezember). Perversion im Internet. Vortrag im Rahmen der 4. Sexualtherapeutischen Tagung zum Thema “Lust und Laster – Perversion, Sexualpräferenz, Paraphilie”, Graz, 13. Dezember 2018 (invited presentation).
  • Lemke, R. (2018, Juni). Pornographienutzung und Auswirkung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf die Beziehung. Vortrag im Rahmen des STI Kongress 2018 der Deutschen STI-Gesellschaft (DSTIG), Bochum, 6.-9. Juni 2018 (invited presentation).
    Abstract
    Die empirische Sozialforschung beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit der Frage nach Nutzungsweisen und Wirkungen von Pornographie. Im besonderen Fokus der Forschung stehen dabei Jugendliche und jugendliche Erwachsene, weil angenommen wird, dass ihnen die Darstellungen von Sexualität in Pornographie im Prozess ihrer sexuellen Sozialisation als Quelle für sexuelles Wissen bzw. für Vorstellungen über Sexualität dienen können. Einerseits können Mediendarstellungen von Sexualität bei Jugendlichen – im Sinne der Kultivierungshypothese – Vorstellungen davon kultivieren, welche Handlungsweisen im Rahmen von Sexualität üblich und welche unüblich, welche verpflichtend und welche tabu sind. Anderseits ist nicht ausgeschlossen, dass Mediendarstellungen sich auch auf das Verhalten Jugendlicher auswirken. Die empirischen Sozialwissenschaften kommen daher ihrer Aufgabe nach, durch gesicherte Erkenntnis auf Sorgen der Bevölkerung und Politik zu reagieren, gesellschaftliche Fehlentwicklungen zu erkennen und Impulse für politisches und pädagogisches Handeln zu geben. Allerdings sind die Ergebnisse der empirischen Pornographieforschung alles andere als eindeutig. Die Gründe dafür liegen vor allem in unterschiedlichen Stichprobenarten (klinische vs. nicht-klinische Samples), unterschiedlichen Fragestellungen (Definition von Pornographie, Messung von Nutzung und Wirkungen im Rahmen eines Fragebogens) und unterschiedlichen Forschungsdesigns (Befragung vs. Messung; Ex-post-facto-Vergleiche vs. Experimentaldesigns und Längsschnittstudien).
    In dem Vortrag wird zunächst auf die forschungsethischen und –praktischen Herausforderungen von Pornographieforschung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingegangen. Daran anschließend werden relevante Erkenntnisse zur Nutzung und Wirkung vorgestellt, die im Anschluss gemeinsam kritisch eingeordnet und hinsichtlich der sich ergebenden Handlungsempfehlungen diskutiert werden sollen. Der thematische Schwerpunkt liegt dabei auf den Interaktionen von Pornographienutzung und Liebespartnerschaften.
  • Lemke, R. (2017, März). Mathematik im öffentlichen Bewusstsein? Die Erforschung öffentlicher Meinung über Wissenschaft. Vortrag im Rahmen des Fachtags “Mathematik und ihre Öffentlichkeiten” am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT), Wuppertal, 23.-24. März 2017 (invited presentation).
    Abstract
    Die Erforschung öffentlicher Meinung, in Deutschland insbesondere begründet durch Elisabeth Noelle-Neumann, ist seit dem 2. Weltkrieg zentraler Bestandteil mehrerer sozialwissenschaftlicher Disziplinen. Im Vortrag soll die Frage diskutiert werden, welche Relevanz das Konzept öffentliche Meinung und verwandte Konzepte (z.B. Stereotype) für die Wissenschaft haben. Mit spezifischem Blick auf Mathematik werden Möglichkeiten zur Erforschung öffentlicher Meinungen und Stereotype aufgezeigt, sowie erste empirische Erkenntnisse dargestellt.
  • Lemke, R. & Dannecker, M. (2013, April). Wie verändert das Internet die Sexualität? Workshop auf der Fachtagung der Österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung “Sex 2.0 – Sexualität, Intimitäten und Beziehungen im Zeitalter Neuer Medien”, Wien, 20. April 2013 (invited presentation).
  • Lemke, R. & Dannecker, M. (2013, April). NetzLust – schwule Männer im Internet. Vortrag auf der Fachtagung der Österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung “Sex 2.0 – Sexualität, Intimitäten und Beziehungen im Zeitalter Neuer Medien”, Wien, 20. April 2013 (invited presentation)

 

Vorträge mit Peer-review-Auswahl auf wissenschaftlichen Fachtagungen und Konferenzen

  • Lemke, R. & Merz, S. & Köhler, C. (2017, Mai). Gay acting or straight acting? – The relationship between perceived gay-related public opinion and the public expression of male homosexuality. Vortrag auf der Jahrestagung der International Communication Association (ICA), (San Diego, 25.-29.05. 2017). (peer-review presentation).
    Abstract
    This study integrates sexual stigma and minority stress theories into Noelle-Neumann’s spiral of silence and Goffman’s interaction order to build an integrated model of public expression of homosexuality. It is hypothesized that hostile perceived gay-related public opinion (PGP), negative personal experience, and internalized homonegativity (IH) lead to reduced willingness to express one’s homosexuality in public. An empirical study among n =28.730 gay and bisexual men in Germany showed that positive PGP was associated with a higher, IH with a lower willingness to express homosexuality in public. However, personal experience did not predict whether individuals displayed or hid homosexual behavior. The findings are discussed in terms of the underlying theory and their implications for the interrelation between society and homosexuality.
  • Lemke, R. & Tornow, T.P. (2017, März). Die Darstellung von Sexualität im deutschen Reality-TV. Vortrag im Rahmen der 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), Düsseldorf, 30. März – 1. April 2017 (peer-review presentation).
    Abstract
    Medien sind für Jugendliche eine wichtige Quelle bei der Aneignung von Vorstellungen über Handlungsabläufe und Rollenverteilungen in Bezug auf Sexualität. Als besonders wirkmächtig wird das sogenannte Reality-TV vermutet: Die dortigen Darsteller bieten im Sinne der sozial-kognitiven Lerntheorie hohes Identifikationspotential, da sie gleich alt und in ähnlichen Lebensumständen wie die Rezipienten sind. Zudem wird der Eindruck vermittelt, dort würden nicht fiktionale, sondern dem realen Leben entsprechende Handlungsmuster und Situationen abgebildet. Mit einer quantitativen Inhaltsanalyse wurde die Darstellung von Sexualität in der reichweitenstarken Scripted-Reality-Soap „Berlin – Tag und Nacht“ untersucht (n=123 Folgen; 65 sichtbare sexuelle Akte). Insgesamt kann die Darstellung von Sexualität auf quantitativem Level als funktional für die psychosexuelle Entwicklung Jugendlicher angesehen werden. Zum einen, weil das Bild vermittelt wird, dass Sexualität zwischen den Beteiligten verhandelt werden darf. Zum anderen, weil für in der Serie für beide Geschlechter sexuelle Lust, Unbehagen, Vergnügen und weitere sexuelle Aspekte als gleich üblich dargestellt wurden.
  • Lemke, R. & Merz, S. & Tornow, T.P. (2016, November). Expressing homosexuality in public – The influence of negative events and public opinion on showing homosexual orientation among gay and bisexual men in european countries. Vortrag auf der 6. European Communication Conference der European Communication Research and Education Association (ECREA), Prag, 9.-12. November 2016 (peer-review presentation).
    Abstract
    While heterosexual people show their sexual or romantic attraction to each other in public by holding hands or kissing, sexual minorities might tend to hide this behavior depending on the society’s acceptance of homosexuality. This study investigates the expression of homosexuality in public environments in European countries.
    Theories of public behavior postulate an individual’s strive for conformity. This is especially true for the spiral of silence-theory by Noelle-Neumann (1974; 1984) as well as for the dramaturgical approach by Goffman (1959; 1963), which has been broadly extended into the sphere of sexual prejudice by Herek (2009). Both theories assume that individuals have a perception of the public opinion and that this perception guides their public behavior. One source of information about society’s views are negative events guided by public opinion or stigmatization. When it comes to gay and bisexual men, negative events can be acts of physical or verbal abuse as well as insulting jokes related to sexual orientation. Thus, we hypothesize that more encounters with physical or verbal abuse as well as overhearing heterosexist jokes are associated with a higher tendency to hide same-sex sexual attraction in public (H1).
    However, theorists postulate that perception of public opinion is not solely based on manifest experiences like negative events. It is assumed that individuals have a feeling for latent opinions in a society. Herek (2009) introduces the idea of “felt stigma” among sexual minorities not based on manifest experiences with negative events but on the more subtle processes in a society that negatively affect members of these minority groups. Therefore we hypothesize that the more gay and bisexual men perceive their society as anti-gay, the higher their tendency to hide same-sex sexual attraction in public spaces (H2). It can further be hypothesized that this effect is partly independent from the effect proposed in H1 (H2b).
    Hypotheses were tested based on the European sub-sample of gay and bisexual men who participated in the 2015 global Gay Happiness Monitor survey (N=86,420 men from 49 West and Eastern European countries built the basis of the analysis). In a first step, after controlling for socio-demographics (ΔR2=.07), we found that manifest experiences with physical or verbal abuse (β=.09, p<.01) and overhearing negative gay-related jokes in everyday life (β=-.14, p<.01) were significant predictors in a regression model (ΔR2=.10) with willingness to express homosexuality in public as dependent variable (3 items: e.g. ‘holding hands with another man in public’). However, the direction of associations only partly supported H1. In a second step, perceived gay-related public opinion (6 items by Herek & Glunt, 1995: e.g. ‘Most people around me would willingly accept a gay/bisexual man as a close friend’) was entered into the model (β=.47, p<.01). This variable added further – and in the final model the highest – explanation to the willingness to express homosexuality in public (ΔR2=.19; total adj. R2=.35), supporting H2 and H2b.
    Findings are discussed regarding the power of public opinion as well as theoretical implications regarding sexual minority stress and the theory of public opinion.
  • Lemke, R. & Tornow, T.P. (2016, Oktober). Bilder von Lust und Unlust – Die Darstellung von Sexualität im deutschen Reality-TV. Vortrag im Rahmen des Pre-Conference-Symposiums des Nachwuchsnetzwerk Sexualforschung und Sexualtherapie (NEKST) auf der 25. wissenschaftlichen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS), Frankfurt am Main, 7. Oktober 2016 (peer-review presentation).
    Abstract
    Medien sind eine wichtige Quelle bei der Aneignung von Vorstellungen über Sexualität, also über typische Handlungsabläufe und Rollenverteilungen. Als besonders wirkmächtig wird das sogenannte Reality-TV vermutet: Die dortigen Darsteller bieten im Sinne der Theorie sozialen Lernens besonders hohes Identifikationspotential, da sie in der Regel gleich alt und in ähnlichen Lebensumständen wie die Rezipienten sind. Zudem wird der Eindruck vermittelt, dort würden nicht fiktionale, sondern dem realen Leben entsprechende Handlungsmuster und Situationen abgebildet.
    Mit einer quantitativen Inhaltsanalyse wurde die Darstellung von Sexualität in der reichweitenstarken Reality-TV-Serie „Berlin – Tag und Nacht“ untersucht. Dazu flossen sechs zusammenhängende Monate (2015) der werktäglich ausgestrahlten Sendung in die Untersuchung ein (n=123 Folgen; 65 sichtbare sexuelle Akte).
    Insgesamt kann die Darstellung von Sexualität auf quantitativem Level aus zwei Gründen als funktional für die psychosexuelle Entwicklung im Sinne der Kultivierung von Skripten und Vorstellungen über Sexualität angesehen werden.
    1. Wenn Sexualität thematisiert wird – sowohl sexuelle Lust, sexuelles Vergnügen und sexuelles Vorantreiben als auch sexuelle Unlust, sexuelles Unbehagen, sexuelles Zögern oder Bereuen von sexuellen Handlungen – dann geschieht diese Thematisierung von den betroffenen Personen selbst. Nicht andere Personen diskutieren oder spekulieren über die Sexualität Dritter, sondern die Betroffenen selbst in Monologen und Dialogen. Dadurch wird das Bild vermittelt, dass der Diskurs von lustvollen und unbehaglichen Aspekten der Sexualität üblich ist. Sexualität darf verhandelt werden.
    2. Alle untersuchten Aspekte von Sexualität kommen für Männer und Frauen gleich häufig und mit gleichen Ausprägungen vor. Hier wird also kein klassisches Stereotyp befeuert, nachdem Frauen mit geringerem sexuellem Verlangen ausgestattet, Sexualität als weniger lustvoll erlebend und insgesamt sexuell zurückhaltender angesehen werden als Männer, die grundsätzlich zu Sexualität bereit sind und diese körperlich lustvoll erleben. Vielmehr werden Frauen in dargestellten sexuellen Akten gleich häufig als Initiatoren der sexuellen Handlung inszeniert und erleben die Sexualität ebenso häufig lustvoll und ebenso häufig unbehaglich wie die dargestellten Männer.
  • Berg, R. & Lemke, R. & Ross, M. (2016, Juni). Sociopolitical and cultural correlates of internalized homonegativity in gay and bisexual men: Findings from a global study. Vortrag auf der 42. Jahrestagung der International Academy of Sex Research (IASR), Malmö, 26.-29. Juni 2016 (peer-review presentation).
  • Lemke, R. & Merz, S. & Tornow, T.P. (2016, Juni). Gay or straight acting? Investigating the public expression of homosexuality in a global sample of men who have sex with men (MSM). Vortrag auf der 42. Jahrestagung der International Academy of Sex Research (IASR), Malmö, 26.-29. Juni 2016 (peer-review poster presentation).
  • Schäfer, M. & Lemke, R. (2016, April). Und das ist auch gut so!? Die Berichterstattung der deutschen Presse über homosexuelle Leistungssportlerinnen und Leistungssportler. Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), Leipzig, 30. März – 01. Mai 2016. (peer-review presentation).
  • Schäfer, M. & Lemke, R. (2015, Juli). The role of gender: a quantitative analysis of German press reporting on homosexuality in sports. Vortrag bei der Jahrestagung der International Association for Media and Communication Research (IAMCR), Montreal, Kanada, 12.–16. Juli 2015. (peer-review presentation).
  • Lemke, R., Matschurek, S. S., Ziegele, M. & Weber, M. (2015, Mai). Online pornography and sexual practice: Explaining the uses of sexually explicit material within and outside committed relationships. Vortrag auf der 65. Jahrestagung der International Communication Association (ICA), San Juan, 21.-25. Mai 2015 (peer-review presentation).
  • Lemke, R. & Weber, M. (2015, Mai): That man behind the curtain: Investigating the sexual internet use of MSM who hide their same sex sexual attraction in offline surroundings. Beitrag auf der Preconference “Theorizing Sex, Sexuality, & Sexual Identity” zur 65. Jahrestagung der International Communication Association (ICA), San Juan, 21.-25. Mai 2015 (peer-review presentation).
  • Lemke, R. & Merz, S. (2014, November). The Importance of Being Nude. Narcissism, Dating-Efficacy and Creative Staging in Gay Men’s Dating Networks. Vortrag auf der 12th International Conference “Cyberspace”, Brno, 28.-29. November 2014 (peer-review presentation).
  • Lemke, R. (2014, Juni). Sexual Liberation on the Internet? Vortrag auf der 40. Jahrestagung der International Academy of Sex Research (IASR), Dubrovnik, 25.-28. Juni 2014 (peer-review presentation).
    Abstract
    Based on communication theories of self-disclosure and online disinhibition it can be assumed that the Internet facilitates the satisfaction of needs that are socially oppressed. Many researchers have thus proclaimed the Internet’s potential for sexual fulfillment and liberation. In the present study, we hypothesize that the extent of a country’s oppression of same-sex sexuality is strongly related to gay men’s tendency to talk about their sexuality in real life. In contrast, it was hypothesized that the extent of a country’s oppression of same-sex sexuality has no influence on acting out gay sexuality over the Internet. In other words, we assumed that in countries with a high extent of oppression of same-sex sexuality, fewer gay men self-disclose about their sexuality in real life than via the Internet. In contrast, we assumed that this difference does not exist in sexually liberal countries. This study investigates the Internet’s effect on sexual liberation based on data acquired in a quantitative online survey among 35,748 men who have sex with men (MSM). The survey was carried out in May 2013 in 25 languages. It was promoted by an online gay dating site (Planetromeo.com). Our sample contained male participants from 151 different countries. For the analysis and statistical comparison, only the 50 countries with sample sizes with more than 40 participants were selected (mostly European and Asian countries, where Planetromeo.com has its major distribution). Each country was categorized according to its political and socio-cultural oppression of male homosexuality using the country’s value on a three-point same-sex discrimination index by UNAIDS (2013). The findings suggest a strong sexually liberating role of the Internet in society: In highly discriminating and sexually oppressive countries, only few MSM talk about their homosexuality in real life (23%), whereas in sexually liberal countries many MSM do so (72%). In contrast to these findings concerning face-to-face disclosure, there were no such differences between countries with different extents of same-sex discrimination in terms of a) the frequency of sexual chats on the Internet and b) using the Internet to find other gay men for offline sex. In other words, participants in sexually oppressive countries compensate for a lack of possibilities for sexual fulfillment in real life with the opportunities provided by online communication. No significant difference was identified in the frequency of gay dating and gay sex in oppressive versus liberal countries, thus underlining the liberating potential of online communication and its ability to initiate offline interaction.
  • Lemke, R. (2013, August). Grenzenloses Online-Dating? Ein Vergleich der Nutzung von Chat- und Datingportalen unter homo- und bisexuellen Männern in 15 Teilen der Welt. Vortrag auf der 24. Wissenschaftlichen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS), Hamburg, 20.-22. September 2013 (peer-review presentation).
  • Kepplinger, H.M. & Lemke, R. (2013, Juni). Communication in Conflicts: Instrumentalizing Fukushima. Vortrag auf der 63. Jahrestagung der International Communication Association (ICA), London, 17.-21. Juni 2013 (peer-review full paper presentation).
  • Klimmt, C., Sowka, A., Dautermann, A., Hennerici, L., Kilb, T.-S., Kording, T., Leinemann, J., Lemke, R., Oschatz, C., Weichselbaum, P. & Roth, F. (2010, September). Do war video games undermine positive social change? Stereotyped enemies in First Person Shooters and their impact on ethnic attitudes. Vortrag auf der Konferenz “Future and Reality of Gaming” (FROG 2010), 24.-26. September 2010, Wien. (peer-review presentation)

 

Sonstige Vorträge (Auswahl)

  • Lemke, R. (2018, Juli). Aspekte der Lebenszufriedenheit schwuler und bisexueller Männer. Vortrag im Rahmen der Frankfurter Vorträge der AIDS-Hilfe Frankfurt, Frankfurt, 10. Juli 2018 (invited presentation).
  • Lemke, R. (2017, Oktober). Lebenszufriedenheit schwuler und bisexueller Männer: Daten aus einer aktuellen empirischen Erhebung. Vortrag auf der Fachkonferenz “HIV im Dialog”, Berlin, 6.-7. Oktober 2017 (invited presentation).
  • Lemke, R. (2016, November). Was bewirkt Pornographie? Vortrag auf dem Studientag “Pornographie. Im Blickwinkel der feministischen Bewegungen, der Porn Studies, der Medienforschung und des Rechts”, Leipzig, 3. November 2016 (invited presentation).
  • Lemke, R. (2016, September). Selbstvermarktung von Nachwuchswissenschaftler_innen?. Vortrag und Workshop auf dem 3. DGPuK-Nachwuchstag, München, 8.-10- September 2016 (invited presentation).
    Abstract
    Facebook? Websites? Interviews? In dem Workshop wird diskutiert, ob Nachwuchswissenschaftler_innen eigene Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation betreiben – sich also auch als Person „vermarkten“ – müssen oder sollten. Im Kern der Diskussion werden dabei nicht die generellen Ansichten zur Popularisierung von Wissenschaft stehen, sondern die spezifischen Bedürfnisse des wissenschaftlichen Nachwuchses und somit auch dessen spezielle Strategien und Möglichkeiten eigener Öffentlichkeitsarbeit.
  • Lemke, R. (2016, Juni). Heterolike,24,XL sucht – Schwule und bisexuelle Männer und das Internet. Vortrag auf dem Fachtag “Schwule Identitäten – Queere Perspektiven” des Schwulen Netzwerks Nordrhein-Westfalen, Dortmund, 17. Juni 2016 (invited presentation).
    Abstract
    Das Internet ist ohne Zweifel eine der wichtigsten gesellschaftliche Veränderung der vergangenen 25 Jahre. Das gilt auch – oder erst recht – für Veränderungen im Umgang mit Liebe und Sexualität. Einige Forscher sprechen sogar von einer zweiten sexuellen Revolution durch das Internet.
    Der Vortrag soll die Relevanz des Internets speziell für schwule und bisexuelle Männer nachzeichnen. Zunächst wird gezeigt, wie das Internet helfen kann, ein besseres Bild über das alltägliche Leben schwuler und bisexueller Männer zu erhalten. Das Internet hat nämlich dazu beigetragen, auch solche Männer zu erreichen, die ihre homosexuelle Lust aufgrund persönlicher Umstände oder staatlicher Repression völlig geheim halten.
    Anschließend wird beleuchtet, welche neuen Möglichkeiten der Kommunikation und der Interaktionen sich im Cyberspace aufgetan haben und welche Veränderungen im Umgang mit Sexualität dadurch möglicherweise entstanden sind.
    Für beide Themen werden einige Befunde der sozialwissenschaftlichen Forschung über Homosexualität in Deutschland und der Welt einbezogen. Entlang dieser Aspekte wird deutlich gemacht, warum das Internet auf einige schwule und bisexuelle Männer eine solche Faszination ausübt – und warum auf andere auch nicht. Davon ausgehend soll diskutiert werden, ob das Internet vielleicht auch zu Rückschritten im öffentlichen und privaten Umgang mit Homosexualität ge- führt hat oder führen könnte.
  • Lemke, R. (2015, Dezember). Sehen und gesehen werden – (Erotische) Selbstinszenierungen Jugendlicher. Vortrag auf der Jahrestagung “Hauptsache sexy! Sexualität und Jugendschutz” der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Hannover, 2. Dezember 2015 (invited presentation).
    Abstract
    Im Vortrag werden die verschiedenen Facetten jugendlicher Selbstdarstellung im Social Web dargestellt – von der privaten Kommunikation in einer Paarbeziehung bis hin zur öffentlichen Darstellung auf Portalen wie Instagram oder Youtube. Dabei werden insbesondere die kommunikationspsychologischen Besonderheiten erläutert, die Selbstoffenbarung im Internet begünstigen. Der Vortrag soll dazu motivieren, die Unterschiede hinsichtlich der Adressaten und damit einhergehend den spezifischen Gratifikationen bei Prozessen der sexuellen Selbstinszenierungen zu hinterfragen. Insbesondere soll dazu angeregt werden, Prozesse sexueller Selbstdarstellung nicht pauschal zu moralisieren, sondern Jugendliche in ihrer Urteils- und Medienkompetenz zu stärken.
  • Lemke, R., Merz, S., Schneider, F. & Tornow, T. (2015, Oktober). Don’t ask, don’t tell – Meine sexuelle Orientierung geht niemanden etwas an, oder? Öffentlicher Vortrag zu relevanten Ergebnissen des Gay Happiness Monitor Projekts, Mainz, Bar jeder Sicht, 27. Oktober 2015 (invited presentation).
  • Lemke, R. (2014, April). Sexualität und Pornografie heute. Eröffnungsvortrag der interdisziplinären Ringvorlesung “Sex und Gender im Altertum” am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Universität Mainz, Sommersemester 2014 (invited presentation).
  • Lemke, R. (2012, Dezember) Sexualität und Dating 2.0 – Einfluss des Internets auf Sexualität, Partnerschaft und Dating unter schwulen und bisexuellen Männern. Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Schwul, lesbisch, trans* – Zwischen Heteronormativitätskritik und homosexuellem Standard“, Universität Mainz, Wintersemester 2012/2013 (invited presentation).
  • Kepplinger, H.M. & Lemke, R. (2012, März). Die Reaktorkatastrophe bei Fukushima in Presse und Fernsehen in Deutschland, Schweiz, Frankreich und England. Vortrag auf der Jahrestagung 2012 der Strahlenschutzkommission, Hamburg, 15. März 2012 (invited presentation).
  • Lemke, R. Sexualität im und aus dem Netz – Internetsexualität schwuler Männer auf Chat- und Datingportalen.

zu diversen Anlässen:

    • als öffentlicher Vortrag in der AIDS-Hilfe Ulm, 22. September 2014 (invited presentation).
    • als öffentlicher Vortrag in der AIDS-Hilfe Stuttgart, 23. Juli 2014 (invited presentation).
    • als öffentlicher Vortrag an der Carl von Ossietzky Universtität Oldenburg, 20. Mai 2014 (invited presentation).
    • im Rahmen der Planungstagung zum Projekt “Ich weiß was ich tu” der Deutschen AIDS-Hilfe, Berlin, 8. Februar 2014 (invited presentation).
    • im Rahmen der Landesarbeitsgruppe des Präventionsprojekts Herzenslust, AIDS-Hilfe Essen, 13. April 2013 (invited presentation).
    • im Rahmen des Themenorientierten Plenums der Deutschen AIDS-Hilfe, Berlin, 17. Januar 2013 (invited presentation).
    • im Rahmen der Fachtagung des Präventionsprojekts Online Health Support, AIDS-Hilfe NRW, Köln, 20. September 2012 (invited presentation).